Vereinsgeschichte

Über 40 Jahre Karate im 1. SCO

Das Shotokan-Karate Dojo Bushinkai ist Teil des 1. SC Bad Oeynhausen, der bereits 1908 von August Nissmann gegründet wurde. Zunächst widmete sich der 1. SCO dem Fußballtraining und der Leichtathletik, 1946 schloss sich der Boxclub an. 1956 folgten Badminton, 1958 Tischtennis. Als letzte Abteilung kamen 1974 die Karateka dazu. Aktuell sind die Mitglieder des 1. SCO im Badminton, Boxen und Karate aktiv.

In den 1970er Jahren wurde über das Fernsehen das Interesse an asiatischen Kampfkünsten in Deutschland geweckt. Am 11. März 1974 gründeten Roland Wedig, Paul Zunker, Axel Kirchner und Gerd Carls unter dem 1. Vorsitzenden Heinz Luther die Karate-Abteilung. Zunächst gab es für die 30 Mann starke Truppe aufgrund der Schwierigkeiten, einen freien Trainingsraum zu finden, nur einen Trainingsabend, der von den aus Bielefeld kommenden Trainern Walter Butkus und Klaus Lyschatz geleitet wurde. In der Folgezeit wurde der Trainingsbetrieb auf drei Abende in der Woche mit heute fünf Trainingseinheiten erweitert. Schon zwei Jahre nach der Gründung errangen die Kämpfer aus Bad Oeynhausen erste Erfolge. Bei den Qualifikationen zu den Deutschen Meisterschaften gab es zweite und dritte Plätze im Jugend- und Senioreneinzel. Der Verein ist Mitglied im Karate-Dachverband Nordrhein-Westfalen (KDNW) und im Deutschen Karateverband (DKV) und damit dem Landessportbund (LSB) und dem Deutschen Sportbund (DSB) angeschlossen.

Fleiß, hartes Training und Geduld zeichnen das Karatetraining aus, das auch eine hervorragende Art der Selbstverteidigung darstellt. In den 1980er Jahren traten die ersten Frauen der Karate-Abteilung bei. Die Kindergruppe wurde 1997 von Anja Adler ins Leben gerufen. Seitdem wurden auch jährlich Vereinsmeisterschaften der Kinder- und Jugendlichen durchgeführt.

Ende der 80er und in den 90er Jahren sind einige Karateka jedes Jahr zu einem einwöchigen Gasshuku (Trainingslager) nach Süddeutschland gefahren, um mit hunderten Karateka mehrmals täglich gemeinsam zu trainieren,  und abends auf dem Zeltplatz die Gemeinschaft zu genießen.
Über Pfingsten fanden viele Jahre die Yu-Ai-Treffen (Freundschaftstreffe) in Overath mit über 100 Karateka statt.

In den 90er Jahren nahmen einige Karateka an Turnieren in NRW und in Holland teil. 1992 erhielten Anja Adler und Michael Schleich aufgrund ihrer Turniererfolge das silberne Ehrenzeichen des 1. SCO.

Anfang der 2000er Jahre nahm eine Gruppe von Jugendlichen wiederholt erfolgreich an Meisterschaften teil: Unter ihrem Trainer Slawa Birjukow erreichten Mark Bobe, Julian Wehking und Andreas Birjukow z. B. den 1. Platz in der Kata-Mannschaft U11 bei den Bezirksmeisterschaften; Adrian Bobe, Jürgen Birjukow und Fabian Dramberg erzielten den 2. Platz in der Kata-Mannschaft Ü11.

Neben dem Trainingsbetrieb nehmen die Karateka regelmäßig an Ausbildungen teil, um sich zu qualifizieren und fortzubilden. So besitzen die Trainer beispielsweise Übungsleiterscheine im Breiten- und Leistungssport,  B- und C-Trainerlizenzen aus verschiedenen Bereichen, z. B. Selbstverteidigung oder Gesundheitssport, oder ein abgeschlossenes Sportstudium.
Beliebt ist auch die Teilnahme an Lehrgängen im In- und Ausland (bis nach Japan), bei denen hochrangige Spitzensportler (Welt- und Europameister) ihr Wissen an die Basis weitergeben.

Seit Anfang der 2000er werden regelmäßig Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse über die Volkshochschule und Schnupperkurse für Kinder im Rahmen der Oster- und Herbstferienspiele in Bad Oeynhausen angeboten.

Seit 2004 ist die Abteilung unter www.bushinkai.de online.

Das 30jährige Vereinsjubiläum wurde 2006 mit einem großen Lehrgang unter Mönch und Sensei Parick Goerl mit dem Schwerpunkt „Bo“ (Stockkampf) gefeiert.

2012 wurden Alice und Werner Fuchs die Goldene Ehrennadel des 1. SCO für ihre jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten als Kassiererin und Geschäftsführer verliehen. Beide erhielten eine lebenslangen Ehrenmitgliedschaft in der Karateabteilung.

Die von der Stadt Ende 2012 eingeführten Hallennutzungsgebühren werden nach massiven Protesten der Vereine, zu geringer Einnahmen und hohem Verwaltungsaufwand für die Stadt Anfang 2014 wieder abgeschafft.

Die Karateabteilung  ist nun über den Hauptverein auch Mitglied im Stadtsportverband Bad Oeynhausen, der im April 2013 gegründet wurde.

Im gleichen Jahr gelang es Robert Hartrumpf beim Vereinsschießen, das von den Neustädter Schützen ausgerichtet wurde, die Krone herunterzuschießen.

Bei der Karate-Weltmeisterschaft und dem begleitenden Milleniumslehrgang in Bremen im November 2014 hat Birgit König als Volunteer mitgearbeitet. Andere Vereinsmitglieder haben unsere Sportler als Zuschauer kräftig angefeuert.

Zum 40jährigen Vereinsjubiläum konnten 2016 der KDNW-Präsident Rainer Katteluhn (7. Dan) und sein Vize Stefan Krause (6. Dan) als Trainer gewonnen werden. Im Rahmen des Jubiläums mit einem Grußwort des Bürgermeisters Achim Wilmsmeier wurden Anja Adler, Slawa Birjukow und Alice Fuchs mit der Bronzenen Ehrenmedaille für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

2016 wurde die Turnhalle der Wicherngrundschule abgerissen, so dass für die folgenden zwei Jahre das Training montags im Schulzentrum Nord in der Turnhalle der Realschule stattfand. Dienstags und freitags wurde weiter in der Turnhalle der Grundschule Altstadt trainiert.

Seit Mai 2018 finden nun alle Trainingseinheiten in der neu gebauten Turnhalle der Grundschule Wichern statt, in der es nun auch die Möglichkeiten gibt, Matten für ein optimales Wettkampftraining zu lagern. Diese konnten genauso wie der Vollkontaktanzug für die Selbstverteidigung dank großzügiger Unterstützung durch Sponsoren angeschafft werden.

Andi di Leva, seit Ende 2017 als Leistungssporttrainer im Verein, bereitet  nun verstärkt auf die Teilnahme an Turnieren vor. So konnten 2018 auf dem Nachwuchsturnier  in Ilsenburg neben vielen Platzierungen u.a. zwei erste Plätze in der Kata und auf den Deutschen Meisterschaften der Masters ein dritter und ein fünfter Platz in der Kategorie Kata einzel und ein fünfter Platz in der Kategorie Mannschaftskata erzielt werden.

Neben dem Training kommt die Geselligkeit nicht zu kurz. Sommerfeste und Weihnachtsfeiern, für die Kinder auch schon mal ein DVD-Abend oder eine Turnhallenübernachtung sind neben regelmäßigen Fahrten zu Lehrgängen und Turnieren fester Bestandteil des Vereinslebens.

Um das Zusammengehörigkeitsgefühl durch ein einheitliches Erscheinungsbild zu unterstützen, haben wir bereits in den 1980er Jahren T-Shirts mit Vereinslogo entworfen, deren Aussehen im Laufe der Jahre immer mal wieder verändert wurden. 2013 wurde dann der erste Trainingsanzug bestellt. Seit 2018 treten wir nun in neuem schwarz-orangen Design auf.

Karate verbindet. Im Dojo haben wir schon viele nationale und internationale Gäste begrüßt, die für eine kurze Zeitspanne (weil sie zum Beispiel Angehörige zur Kur begleiteten) am Training teilgenommen haben. Umgekehrt sind auch wir immer freundlich in anderen Vereinen aufgenommen worden und durften sofort am Training teilnehmen. Da alle verwendeten Begriffe japanisch sind, ist es auch kein Problem, in aller Welt beim Shotokan-Karate mit zu trainieren. Einige durften dieses schon in Frankreich, England, Dänemark, Spanien, Italien, Japan und in der Schweiz erleben.