Das Bushinkai-Karate-Dojo zu Gast beim Yamakawa Karate Hameln e.V.

Für das Yamakawa-Dojo in Hameln war es der erste Lehrgang der Vereinsgeschichte. Der Verein war vorher eine Abteilung des ESV Eintracht Hameln und seit vielen Jahren besteht eine enge Freundschaft zwischen den Hamelner und Bad Oeynhausener Karatekas. So reiste jüngst eine kleine Delegation aus Bad Oeynhausen für einen lehrreichen und erfolgreichen Tag nach Hameln. In einzelnen Trainingseinheiten der Referenten Domenico Palopoli (Hameln) und Frank Herholt (Bad Salzuflen) lernten die Teilnehmer stilrichtungsübergreifend Kampftechniken und Anwendungen. So zum Beispiel wie man sich erfolgreich gegen eine drohende Ohrfeige verteidigt: Eine Abwehr mit dem Ellbogen und ein kurzer gezielter Konter mit dem anderen Arm.
Am Ende des Lehrgangs stellten sich ca. 30 Kinder und Erwachsene den Gürtelprüfungen. Unter den wachsamen Augen von Prüferin Jana Cuvrk und Domenico Palopoli bestanden ihre Prüfungen zum Orangenen Gürtel (7. Kyu-Grad): Leonard Kunze, Stella Di Leva, Lea Kunze, Patrick Skott und Fabian Schleef. Wiebke Pönnighaus bestand ihre Prüfung zum 4. Kyu-Grad (violetter Gürtel). Die Bushinkai-Trainer Matthias Amft und Andrea Di Leva waren sehr stolz auf die Prüflinge und lobten ihr Durchhaltevermögen: „Euer monatelanges Training zahlt sich aus. Ihr habt mit Bravour und verdient bestanden!“
Wieder in Bad Oeynhausen angekommen gehen nun die Planungen für das große Vereinsjubiläum los. Das „Shotokan-Karate-Dojo im 1. SC Bad Oeynhausen“ wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Das wird am 5.10.24 ganz groß gefeiert. Wie sollte es auch anders sein, auch mit einem Lehrgang. Als Referent konnte der höchstgraduierte Karateka der Stilrichtung Shotokan in Deutschland gewonnen werden: Bernd Milner. Auch Christian Grüner (derzeit Landestrainer Kumite in Niedersachsen) wird Einheiten geben.
„Das wird ein ganz großes Event mit lehrreichen Stunden, Kyu- und Dan-Prüfungen, Jubiläumsparty und viel Gemeinschaft mit befreundeten Dojos,“ kündigt Abteilungsleiter Andrea Di Leva an. „Dieses Jahr hat noch viele weitere Höhepunkte: ein neuer Karate-Anfänger-Kurs startet nach den Osterferien immer mittwochs von 17:30-18:30 Uhr. Er richtet sich an Anfänger und Wiedereinsteiger ab 18 Jahren. Außerdem startet ein neuer Selbstbehauptungskurs in Zusammenarbeit mit der VHS nach den Sommerferien.
Hochwertiges Training und individuelle Unterstützung beim Lernen einer gemeinschaftlichen Sportart, die sowohl Kinder als auch ältere Menschen ausüben können, das alles bietet der Bushinkai seit nunmehr 50 Jahren. Karate ist nicht nur ein Kampfsport, in dem Kinder unter Regeln gegeneinander kämpfen, Karate ist vielmehr eine Lebensaufgabe, dem anderen mit Respekt zu begegnen, sich selbst herauszufordern und gemeinsam zu wachsen. Immer wieder wird deutlich, dass die Freundschaften über die eigenen Vereinsgrenzen hinaus prägend und bereichernd sind. So auch in dem vergangenen Lehrgang in Hameln und auch in den kommenden Lehrgängen, die in diesem Jahr noch folgen werden.

Jahreshauptversammlung 2022

Wahlen und Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung 2022

Am 15.3.2022 fand unsere diesjährige Jahreshauptversammlung in unserem Dojo statt.

Wahlen:

Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt:

  • Andrea Di Leva (Abteilungsleiter)
  • Sabine Pönnighaus (Schriftwartin und Presse)
  • Bettina Therolf-Kruse (Kassiererin)
  • Jan Elgert (stellv. Abteilungsleitung)
  • Deniz Lobanov (Jugendwart)
  • Matthias Amft wird den Jugendwart in Zukunft unterstützen
  • Carsten Komnik (Webpräsenz)

Ehrungen:
Die Mutter von Alexander Witte bekommt stellvertretend eine Urkunde für 20 Jahre Vereinsmitgliedschaft.

Phillip Leonhardt wird in Abwesenheit für 10 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Ingrid Rosemeier, die seit 1994 mit den Kindern im Verein Mitglied ist, wird zum Ehrenmitglied ernannt.

Danke vielmals:

Ein großes Dankeschön geht an Birgit König, die regelmäßig in Zusammenarbeit mit der VHS Kurse zur Selbstbehauptung anbietet, und an alle Vorstandmitglieder für ihre Arbeit.

Selbstbehauptung in schwierigen Zeiten

Mit einigen Corona bedingten Unterbrechungen kam der VHS-Kurs „Selbstverteidigung und Selbstbehauptung“ nun zum Abschluss.

von Sabine Pönnighaus

Am 8.9.2020 startete der VHS-Kurs „Selbstverteidigung und Selbstbehauptung“ in Zusammenarbeit mit dem Shotokan Bushinkai Karate Dojo im 1. SC Bad Oeynhausen mit Gewaltschutztrainerin und Karate-Schwarzgurt- Trägerin Birgit König. Neun Frauen und ein Mann wollten an acht Abenden gemeinsam herausfinden, was Gewalt ist und wie man sich dagegen schützen kann. Von Schülerin bis Rentnerin, von schüchtern bis dominant, von zurückhaltend bis neugierig, in der Gruppe waren viele Facetten vertreten.

Schon zum Anfang des Kurses bemerkten die Teilnehmer, welche Kraft in ihnen steckt, und dass sie diese Kraft „nur“ abrufen müssen. Die „Hammer-Faust“ wird umso stärker, wenn dabei laut geschrien wird! Selbstverständlich mussten die Teilnehmenden auch einiges aushalten: In Rollenspielen wurden beängstigende Situationen nachgestellt, die Stress, Furcht aber auch Panik und Aggressionen auslösten: Wenn alle gegen einen sind, kann das zu ungeahnten Reaktionen kommen. Eine dicke Lippe, Tränen und sogar eine Verletzung nach einem Sturz waren die Folgen dieser „Spiele“. Aber alles in allem bleibt eine Erkenntnis: Oberstes Ziel ist die Flucht aus diesen gefährlichen Situationen. Und auch wenn man nie zu hundert Prozent vorbereitet sein kann, so ist es doch beruhigend, dass man diese Situationen überstehen kann. Und ein selbstbewusstes Auftreten kann den Täter ja vielleicht schon vorher von seinem Plan abbringen.

Gewalt gibt es in so unterschiedlichen Formen und wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen. Für den einen ist ein Knutschfleck eine Liebeserklärung für den anderen ein gewaltsam zugefügtes Hämatom. Für den einen gehört der Klaps auf den Po des Kindes zur Erziehung und der andere sieht darin eine Misshandlung des Kindes. Überall begegnet uns Gewalt. Die körperliche Gewalt ist meistens gut sichtbar, die physische dagegen nicht. Die Narben, die in der Seele entstehen, bleiben oft ein Leben lang.

Ein weiteres Thema des Kurses war die „Eskalationspyramide“: Wie kann man sich auf schwierige Situationen vorbereiten und wann gibt es noch die Chance zu deeskalieren?

Die Teilnehmenden stellten sich die Fragen: Welche Vorgänge laufen in meinen Körper ab, wenn ich unter Druck gerate und angegriffen werde? Wie schütze ich mich (vor allem meinen Kopf), wenn mich einer angreift? Wie fühle ich mich, wenn alle mich beobachten? All diese und noch viele weitere Aspekte wurden in diesem Kurs angeschnitten, beantwortet und in Rollenspielsituationen geübt.

Besonderes Highlight war das Zerschmettern eines Bretts mit der bloßen Faust. Eine Teilnehmerin berichtet: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, weil man anfangs nicht glaubt, dass man dazu wirklich in der Lage ist. Aber dies war noch ein Beweis dafür, dass wir eben nicht wehrlos sind.“

Durch den Lockdown wurde der Kurs dann lange Zeit unterbrochen und zwei Theorieeinheiten wurden online durchgeführt. Kursleiterin Birgit König zeigte kleine Filmsequenzen, die deutlich machen sollten, welche Möglichkeiten es gibt, sich aus gewaltvollen Situationen zu befreien. Außerdem wurde lange über das Notwehrrecht diskutiert.

Der Abschluss-Tag des Kurses war dann Ende Juni: Es wurden die Techniken, sich mit Stimme, Faust oder Fuß zu verteidigen wiederholt und angewendet. Carsten Komnik, Karate-Kämpfer im Bushinkai-Verein, war im schwarzen Vollschutz-Anzug vor Ort und „spielte“ den bedrohlichen Angreifer, gegen den die Teilnehmenden sich zur Wehr setzen sollten. Im Feedback wurde deutlich: Die größte Kraft in der Selbstverteidigung liegt in der Selbstbehauptung!