Kampfstellungen im Karate

Grundstellungen unterscheiden sich von den Kampfstellungen in der Hinsicht, dass die Grundstellungen zwar durch die hohe Position der Hüfte und die nebeneinander stehenden Füße instabiler sind und es somit schwerer ist, effektiv Kraft von vorne aufzunehmen oder nach vorne abzugeben.

Zenkutsu-Dachi

  (Vorwärtsstellung)

In dieser Stellung stehen die Füße etwa eine Schulterbreite neben- und eineinhalb Schulterbreiten voreinander. Der vordere Fuß ist leicht nach innen gedreht, so dass seine Außenkante etwa nach vorne zeigt, der hintere Fuß ist dazu parallel. Das hintere Bein ist gestreckt, das Knie des vorderen Beines ist gebeugt und befindet sich über Ferse oder Mittelfuß. Durch diese Position lasten etwa 70 % des Körpergewichts auf dem vorderen Fuß.

Kokutsu-Dachi

  (Rückwärtsstellung)

In dieser Stellung befinden sich vorderer Fuß und hintere Ferse auf einer Linie. Der hintere Fuß ist maximal 90° abgedreht, das zugehörige Knie nach außen gespannt. Das vordere Bein nicht ganz gestreckt, um Angriffen gegen das Knie standhalten zu können. Im Gegensatz zu Taekwondo wird der vordere Fuß ganz aufgestellt und gleichmäßig belastet. Etwa 70-90 % des Gewichts lasten auf dem hinteren Fuß.

Kiba-Dachi

  (Reiterstellung)

Diese Stellung hat ihren Namen daher, dass der ausführende Karateka aussieht, als würde er auf einem sehr breiten Pferd sitzen. Die Füße stehen dabei etwa doppelt schulterbreit nebeneinander. Die Fußaußenkanten zeigen parallel nach vorne und die Knie befinden sich möglichst direkt über den Füßen. Die Hüfte und damit der Körperschwerpunkt befindet sich genau in der Mitte, und noch stärker als bei anderen Stellungen ist hier durch die Außenspannung in den Oberschenkeln auf eine Aufrichtung des Beckens (Po einziehen) zu achten.

Shiko-Dachi

  (offene Bereitschaftsstellung)

Shiko dachi (wörtlich Vier-Schenkel-Stand) ist im Karate eine breitbeinige, tiefe, offene Bereitschaftsstellung. Bis auf die Fußstellung (die Füße zeigen 45° nach außen) ist sie identisch mit Kiba dachi und wird daher oft mit dieser Stellung verwechselt. Die Spannung in den Unterschenkeln ist geringer als im Falle von Kiba dachi, da die Ausrichtung der Füße nach außen eher der natürlichen Tendenz entspricht.

Fudo-Dachi / Sochin-Dachi

 

   (unbewegliche Stellung)

Nach Funakoshi erreicht man diese sehr stabile Stellung aus Zenkutsu dachi, indem das hintere Knie leicht gebeugt und die Hüfte in eine offene Position gedreht wird. Das Gewicht lastet zu gleichen Teilen auf beiden Beinen. Fudō dachi unterscheidet sich nur durch die Richtung, in die Füße und Blick zeigen, von Kiba dachi, so dass die Stellung auch hieraus entwickelt werden kann.

Neko-Ashi-Dachi

  (Katzenfußstellung)

Diese Stellung hat ihren Namen daher, dass sie der einer Katze kurz vor dem Sprung gleicht. Das ganze Gewicht lastet auf dem hinteren Bein, das stark gebeugt und 45° nach außen gestellt ist. Der vordere Fuß berührt nur mit dem Ballen den Boden, ohne Gewicht aufzunehmen. Das vordere Knie neigt sich zum Schutz der Genitalien leicht nach innen.

Sanchin-Dachi

(Dreikriegestellung)

Die Füße stehen eine Schulterbreite auseinander und eine Fußlänge hintereinander, so dass die Zehen des hinteren und die Ferse des vorderen Fußes auf einer Höhe sind. Der hintere Fuß ist gerade nach vorne gerichtet, der vordere leicht nach innen gedreht. Das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt. Die gebeugten Knie werden, anders als in den meisten anderen Stellungen, nach innen gedreht und gespannt.

Hangetsu-Dachi

  (Halbmondstellung)

Diese Stellung reiht sich zwischen Zenkutsu dachi und Sanchin dachi ein. Die Position der Füße ist fast wie bei Zenkutsu dachi, die Stellung ist jedoch etwas kürzer. Die Position der Knie und die Spannung in den Beinen entsprechen Sanchin dachi, insbesondere verteilt sich auch hier das Gewicht zu gleichen Teilen auf beide Füße.

Kosa-Dachi

(Überkreuzstellung)

Moto-Dachi/Renoji-Dachi

(hohe Vorwärtsstellung)

Tsuru-Ashi-Dachi

  (Kranichfußstellung)