Die Übung des Karate do läßt sich in drei Bereiche einteilen:
Kihon (Grundschule) ist eine Übungsform, die bedingt durch den Gruppenunterricht erst Anfang unseres Jahrhunderts entwickelt wurde. Kihon ist das Üben von einer einzelnen oder einer Kombination von Karate Techniken, die aus den Kata herausgelöst wurden. Im Kihon wird die richtige Führung des Körperschwerpunktes (Hara) und die optimierte Form einer Technik geübt, mit dem Ziel die Technik möglichst perfekt auszuführen. Im Kampf sind die Kihon Techniken nur ein Leitfaden und werden frei und individuell angewendet.
Kata (Form) ist die älteste Übungsform in den traditionellen Kampfkünsten. Allgemein wird Kata als Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner bezeichnet. Kata ist aber weit mehr als das. Jede Kata (Im Shotokan-ryu gibt es 29) beinhaltet i.d.R. den Kampfstil eines Meisters. Jede Bewegung läßt sich als Selbstverteidigung interpretieren. Die Anwendbarkeit ist oft nicht unmittelbar einzusehen, oftmals ist die ausführliche Anwendung in einer simplen Technik versteckt bzw. „chiffriert“. Die Analyse der Kata Techniken auf ihre Verwendbarkeit im Kampf bezeichnet man als „Bunkai“. Ursprünglich ist die Kata eine gesundheitsfördernde Bewegungsmeditation bei der durch bestimmte Techniken eigene Vitalpunkte positiv stimuliert werden. Die ersten sechs Kata sind: Taikyoku Shodan, Heian Shodan, Heian Nidan, Heian Sandan, Heian Yondan und Heian Godan.
Kumite (Kampfübung) ist ebenfalls eine eher neue Übungsweise. Man muß deutlich unterscheiden zwischen sportlichem Kumite im Wettkampfkarate und traditionellem Kumite im Karate Do. Bei dem ersteren spezialisiert sich ein Athlet meist auf einige Angriffstechniken mit denen er bei Wettkämpfen Punkte erzielen und siegen kann. Bei dem letzteren wird das Abwehren eines ernsthaften Angriffes geübt, der abgewehrt und mit einer wirksamen Konter gegen einen Vitalpunkt beantwortet wird. Anfänger werden über verschiedene Übungsformen an dieses Prinzip herangeführt: